Missionshilfe Pedro II

Projekte die wir unterstützen

Jardim da Infancia (Kindergärten)

Das erste Gekritzel, der erste kleine Tintenfleck auf der Kleidung, die liebevolle Zuwendung einer aufmerksamen Lehrerin. Oh, die erste Lehrerin als erste Liebe einer kindlichen Seele und wie eine Mutter, die uns außerhalb von zuhause beschützt.

Die Freude der gleichen Gruppe, kindliches Lächeln, natürliche Harmonie, spontan, überraschend, klar. Gesänge, die von Tieren erzählen: ihrer Sprache, ihren Bewegungen, kleine gefühlvolle Körper kleine Hände, die sich hin und her bewegen, nach rechts und links, Zwischenräume erforschen.

Ich in der Welt.

Erzählte Geschichten von sprechenden Tieren, Feen, verzauberten Prinzessinnen und bösen Hexen. Meine Traumwelt ohnegleichen.

A – E – I – O – U hingekritzelt als erster Ausdruck einer Kultur, die Formen vorgibt, meine Sprachwelt! Ich und Du, wir sprechen und schreiben dieselbe Sprache.

Danke, bitte, Du erlaubst, entschuldige, ich schlag Dich auch nicht wieder. Du und ich als soziale Wesen. So sozial, dass wir uns verpflichtet fühlen – täglich zum Kindergarten zu gehen, um immer noch mehr zu lernen.

Begonnen hat alles im Jahre 1978. Zwei junge deutsche Frauen, gerade das Abitur in der Tasche, machen in Pedro II ein praktisches Jahr. Sie haben die Idee, den Kindern der dortigen Familien Möglichkeiten zum Spielen und Lernen zu bieten. Für die Beiden muss das Zusammensein mit den Kindern aus armen Familien wie ein Eintauchen in eine andere Welt gewesen sein.

Zu dieser Zeit gab es in der Stadt Pedro II noch keine Vorschule, noch nicht einmal für die Familien, die dafür die finanziellen Möglichkeiten gehabt hätten. In diesem Sinne war die obige Idee von großem Nutzen.

Bald wurde eine zweite Kindergartengruppe gebildet, der ab 1980 in den verschiedenen Stadtteilen mit Hilfe der in der Pfarrei tätigen Franziskanerschwestern und vor allem den Pastoralhelferinnen Maria Platen und Cora weitere folgten.

Mit den Jahren haben sich die Kindergärten konsolidiert. Seit Anbeginn jedoch sind sie eine Einrichtung, wo Kinder mit Liebe und Respekt empfangen wurden. Ziel war immer die Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeiten.

Ab 1991 wurden die Kindergärten der Stadt von ASOP und der Pfarre Unserer lieben Frau von der unbefleckten Empfängnis unterstützt und getragen. Die Kindergärten der ländlichen Regionen werden vom Bildungszentrum Mandacaru getragen. Die Koordinationsaufgaben werden in beiden Fällen von früheren Kindergärtnerinnen ausgeführt.

Die Kinder aus den Anfängen sind mittlerweile erwachsen. Einige sind Mütter oder Väter. Andere studieren noch. Der weitaus größte Teil von ihnen ist heutzutage Lehrer(in). Einer von ihnen ist Priester geworden. Es gibt auch die, die die Schule abgebrochen haben; und die, die sich auf komplizierten Lebenswegen befinden. Es gibt auch die, die keine feste Arbeit gefunden haben und von Gelegenheitsjobs leben.

Unterschiedliche Lebenswege und jede mit einer ganz persönlichen Lebensgeschichte. Was bleibt ist die Sehnsucht nach einer gemeinsam verbrachten Kindergartenzeit und die Gewissheit, dass es ein einzigartiger Lebensabschnitt war. Für einige sogar der bisher Schönste in ihrem Leben; der, der mit Möglichkeiten und Liebe gesegnet war.

Gemeinsam sagen alle, dass es sich sehr gelohnt hat und auch weiterhin lohnen wird.