Missionshilfe Pedro II

Bericht

Rückblick auf 25 Jahre Mandacaru“

Eine Zusammenstellung von Francineth Pereira dos Santos und Neto Santos aus dem aktuellen Team von Mandacaru

Das Bildungszentrum Mandacaru wurde am 30. November 1991 gegründet, als gemeinnütziger Verein. Seine Aktivitäten richten sich nach dem Hauptziel, das Gemeinwohl inmitten der Realität des Nordostens Brasiliens zu fördern. Hierbei werden Projekte und Aktivitäten im kulturellen, ökonomischen, religiösen sowie dem Erziehungs- und Bildungsbereich geplant und durchgeführt. Die Projekte sind angepasst an die Herausforderungen der Halbtrockenzone und tragen zur Nachhaltigkeit bei.

Der Name „Mandacaru“ kommt von einem Kaktus der sehr widerstandsfähig ist, die Dürre übersteht und wunderbare Blüten hat. Die kirchlichen Basisgemeinden haben diesen Namen vorgeschlagen.

Bei der Gründung zählte Mandacaru 11 Mitglieder. Der erste Vorsitzende war José Pinheiro. Die heutigen Arbeitsbereiche umfassen Bildung, Einsatz für eigenes Land, Wasser, Spiritualität und die Produktion von ökologischen Produkten. Inspiriert wurde und wird die Arbeit von Mandacru durch die Arbeit in den Basisgemeinden und den Bibelkreisen. In den Anfängen haben die Franziskanerinnen, besonders Schwester Antonia viele Kreise gegründet und begleitet. Heute gibt es in 12 Gemeinden Gruppen, die sich von der Bibelreflektion in ihrem Einsatz für das Leben inspirieren lassen.

Im Bereich der Bildung wurde im Jahr 1991 die Gruppe „Raiz da vida“ gegründet, die in den Stadtvierteln von Pedro II etwa 180 Kinder im Alter von 9–14 Jahren mit Nachhilfe begleitet.

Im selben Jahr wurden die Kindergärten von „Asa Branca“ aufgebaut. Es wurden besonders Kinder aus sehr armen Familien aufgenommen mit dem Ziel, eine soziale Verelendung zu vermeiden.

So erhalten die Kinder neben dem angeleiteten Spielen auch eine Mahlzeit. Ein weiterer großer Schritt im Bereich der Bildungsarbeit war die Gründung der Ganztagsschule „Ecoescola Thomas a Kempis“ im Jahr 2001, die ihre Inhalte an der gelebten Realität in der Halbtrockenzone anzupassen versucht. Besonders Jugendliche aus den Landgemeinden können hier eine ganzheitliche Bildung erfahren, die neben dem normalen Curriculum nach Entwicklungs- und Produktionsmöglichkeiten im Bereich der Halbtrockenzone sucht. Im Durchschnitt besuchen 170 Schülerinnen und Schüler jährlich die Schule.

Im Bereich der Landreform hat Mandacaru in den letzten 25 Jahren 194 Familien im Einsatz für eigenes Land begleitet. Ziel dabei war und ist es, einen Ort zum Wohnen und Felder zum Anpflanzen der benötigten Lebensmittel zu haben. Klimatischen Veränderung, eine gute Ernährung und die Verbesserung des Familieneinkommens basiert auf der Entwicklung und den Aufbau von Halbschattengärten, organischen Feldern oder die Haltung von Kleintieren, wie Hühner, Ziegen und Schweinen. In den Kleinprojekten bekommen 63 Familien regelmäßig Orientierung durch die Agrartechniker von „Mandacaru“.Ziel ist es, eine angepasste und nachhaltige Produktion in den Gemeinden zu erreichen.

In der Halbtrockenzone Brasiliens gibt es eine gute Vernetzung, der mehr als 8.000 Organisationen angehören und unter dem Begriff „ASA Brasil“ agieren. Es geht im Besondern um den Zugang zu Wasser mit der Unterstützung der brasilianischen Regierung. In den letzten 15 Jahren plante und konstruierte „Mandacaru“, zusammen mit den entsprechenden Familien, 10.514 Wasserzisternen, die in der Regenzeit das Wasser, vornehmlich zum Trinken, auffangen.

All die entwickelte Arbeit von „Mandacaru“ ist nur möglich durch die Unterstützung unterschiedlicher Partner, wie die vielen Freunde und Gruppen aus Deutschland, der Bürgermeisterei von Pedro II, Bereiche der Regierung von Piauí und Brasilien, die sich an unterschiedlichen Projekten beteiligen. Im Ganzen können wir sagen, dass all die Arbeit vielen Menschen, besonders den Kindern und Jugendlichen, bessere Zukunftschancen und eine gute persönliche Entwicklung ermöglicht.

In diesem Sinne dürfen wir jetzt dankbar unser 25-jähriges Jubiläum feiern. Schön wäre es, wenn alle, die uns auf diesem Weg begleitet haben an dieser Feier teilnehmen und gemeinsam die Freude mit uns teilen könnten.